Neue Chancen für Regional-Airlines
Die Pandemie- Krise hat die Klimakrise überlagert und zieht aktuell zurecht die Aufmerksamkeit auf sich. Schaut man auf die Verkehrskonzepte haben beide Krisen eine zum Teil entgegengesetzte Botschaft: Die Bündelung der Personenverkehre bei Co2-armer Technologie ist eine der Botschaften der Klimakrise. Die Corona-Krise und jede Vorbeugung künftiger Pandemien, verlangen eher individuelle oder kleingruppen-bezogene Personenverkehre.
Der dezentrale Luftverkehr, wenn seine Flugzeuge mit neuen klimafreundlichen, hybriden Antrieben, der entsprechenden Größe und mit synthetischem Kraftstoff (zumindest als blend) ausgestattet sind, passt als Antwort auf beide Herausforderungen. Er könnte einen resilienten „Neubeginn“ des Luftverkehrs bedeuten. Allein schon direkte Verbindungen von A nach B in kleineren Maschinen (und daher bei Bedarf öfter), sind deutlich schneller und klimafreundlicher. Dazu bei Pandemien „gesundheitstechnisch“ einfacher zu händeln.
Schon heute gilt es, an geschäftsfähigen Modell zu arbeiten. Zum einen sehe ich einen „Metro-Verkehr“ zwischen Ankerstädten untereinander und mit Anbindung an die Metropolregionen von neuen Betreibergesellschaften unter Einbezug der betroffenen Flughäfen. Zum anderen „On-Demant-Verkehre“ für Geschäftsreisende in größeren Business-Airlines. Nach einer Anlaufphase könnten bestimmte Strecken auch verstätigt werden. Einige der Bedingungen sind natürlich politikabhängig, andere vom Verhalten der Großflughäfen, wenn für sie nach Fortfall der Notwendigkeit zur vollständigen Koordinierung der Slots, sie endlich wieder auch Slot-Angebote für die Business-Aviation vorhalten. Und wir brauchen neue Flugzeuge mit 20- 100 Sitzplätzen. Leider hat die Einstellung des Demonstrators des E-Fan X von Airbus und Rolls-Royce der Hoffnung auf einen schnellen Neuanfang einen Dämpfer verpasst.
Von: Ulrich Stockmann, 29.04.2020